Zwerg Hamburger


Zwerg Hamburger

7 Farbenschläge anerkannt

Silberlack

Goldlack

Goldsprenkel

 

Silbersprenkel

Schwarz

Blau-gesäumt

Weiß

 

 

 

 

Standard Zwerg-Hamburger

 

 Rassemerkmale und Bewertung der Zwerg-Hamburger

 

 

 

 Grundlage ist die Original Musterbeschreibung

 

 !! Als Ergänzung sind in anderer Schrift Beurteilungs- bzw. Verständigungshinweise dargestellt.

 

Wünsche:     Unter Wünsche: kleinere Abweichungen zum Zuchtstand,

                     die bei der Bewertung zu Punktabzügen führen.

 Mängel: wichtige und häufiger vorkommende Mängel, die auch bei Ausstellungen keine

               sg Note zulassen und besonders bei der Zuchtauswahl Beachtung finden sollten.

 

 

Europastandard Musterbeschreibung

 

Herkunft:

 England und Holland.

 

Gesamteindruck:

 

Fein und anmutig. Mit langem Gefieder, glänzenden Farben und edlem Kopf mit Rosenkamm.

  

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf:    sehr schlank; walzenförmig; edel in allen Linien.

 

Wünsche:     nicht schwerer, im Körper nicht abfallender, im Stand etwas freier,

 Mängel: zu schwer und zu groß, keine Walzenform abfallender Körper

 

Hals:       anmutig gebogen mit reichem Behang.

Rücken: lang; nach hinten leicht abfallend.

 

Wünsche:     im Rücken Idee waagerechter, Rückenlinie noch gestreckter

 Mängel: zu kurz im Rücken, Hohlrunde Rückenlinie

  

Schultern:     wenig hervortretend; vom Halsbehang bedeckt.

Flügel:    hoch getragen; knapp bis zum Rumpfende reichend.

 

!! Hähne oft sehr temperamentvoll, ruhig ansprechen und beobachten,

 Wünsche:     Flügelhaltung etwas straffer

 Mängel: Hängeflügel

  

Sattel:     mit reichem Behang.

 Schwanz: flach getragen; groß und voll; mit langen, stark

              gebogenen, breiten Sicheln  und vielen Nebensicheln,

              die abgerundet, nicht spitz  enden; Steuerfedern durch

               Sicheln verdeckt.

Wünsche:     Sicheln Idee breiter,  Nebensicheln noch voller ausgereift,

                      zieht leicht im Schwanz an, 

Mängel:          fehlende Nebensicheln, zu schmale Federn, Steil- oder Fächerschwanz

 

 Brust:      gut gerundet.

 

Wünsche:     in Brust gefüllter

 

 Bauch:    gut entwickelt.

 Kopf:       mittelgroß.

 Gesicht: rot.

 Kamm:    Rosenkamm; fest und gerade aufsitzend; mit regelmäßig

                verteilten,  kleinen, tropfenartigen Perlen; vorn mäßig breit,

                 nach hinten schmaler   werdend und in einem in gerader Linie

                   auslaufenden, runden Dorn endend.

 

!! Leichter Anstieg des Kammdornes ist erwünscht, da sonst der Kammdorn besonderes beim Hahn aufgrund seiner Länge nicht waagerecht bleibt.

 Wünsche:     Kamm noch gefüllter, Kamm Idee zarter, leicht abfallender Kammdorn

 Mängel: zu grob im Kamm, abfallender Kammdorn

 

 Kehllappen:     klein; gut gerundet.

 

!! sehr kleine Falten im Ansatz sind zu akzeptieren

 Wünsche:     Kehllappen noch glatter erwünscht

 Mängel: starke Falten oder Querfalten

 

 Ohrscheiben:          weiß; groß; rund; glatt anliegend.

 

!! Zuchtstand berücksichtigen, bei schwarz höchste Ansprüche

 

Wünsche: etwas klein, zu dünn, leichter bläulicher Anflug

 Mängel: zu kleine oder zu dünne oder rot in Ohrscheiben,

 

Augen:    dunkelrot bis braunrot, bei Silberlack und Schwarz dunkelbraun.

 Schnabel:     graublau bis schwarz mit heller Spitze.

 Schenkel:     hervortretend; anliegend befiedert.

 Läufe:     mittellang; feinknochig; schieferblau.

               Bei Jungtieren des schwarzen Farbenschlages schwarz;

               im Alter heller.

 Zehen:    mittellang; gut gespreizt.

 Gefieder: anliegend; gut entwickelt; mit breiten Federfahnen;

                 knappes Flaumgefieder.

 Wünsche:     Federn breiter erwünscht

 Mängel: zu schmale und schlecht ausgebildete Federn

 

 Rassemerkmale Henne:

 

Fast waagerechter, langer, walzenförmiger Körper. Wenig hervortretender Bauch. Geschlossener Schwanz mit leicht gebogenen Deckfedern. Kamm und Ohrscheiben entsprechend kleiner als beim Hahn.

 

 Grobe Fehler:

 Kurzer oder grober Körper; hohlrunde Rückenlinie; zu hohe oder zu niedrige Stellung; Steil- oder Fächerschwanz; kurze Federn; Kammmulde; gesenkter Kammdorn; ausgeprägter Schwertdorn; Rot in Ohrscheiben.

 

Gewichte: Hahn 1000 g, Henne 800 g.

 

Bruteier-Mindestgewicht: 35 g.

 

Schalenfarbe der Eier: Weiß.

  

Ringgrößen: Hahn 13, Henne 12.

 

  

Farbenschläge:

Silberlack:

HAHN: Rein silberweiße Hauptfarbe. Hals- und Sattelbehangfedern mit feinen schwarzen Spitzen versehen. Hinterteil schwarzgrau. Rumpf und Schenkel gleichmäßig mit runden, tief schwarzen, käfergrün glänzenden Tupfen am Ende jeder Feder besetzt, welche so groß sein sollen, dass die rein silberweiße Hauptfarbe noch sichtbar bleibt, aber die Tupfen doch beiderseits die Federränder erreichen. Die größeren Flügeldeckfedern bilden durch ihre großgetupften Enden zwei Binden. Sicheln und Steuerfedern weiß, erstere mit runden, letztere mit halbmondförmigen schwarzen Endtupfen; Untergefieder schwarzgrau.

 

 !! Die Steuer- und Sichelfedern sollen von außen silberweiß sein, jedoch müssen die Federn von der Innenseite dunkle Einlagerungen als Farbreserven haben.

 Wünsche:     Halszeichnung nicht heller bzw. dunkler, Tupfen noch runder,

                       Sichel etwas sauberer, Bindenzeichnung noch klarer.

 Mängel:        Fehlende oder unrunde Tupfen, zu helle Hals- bzw. Sattelzeichnung

                      (Federn, haben keine Zeichnung), Brustsäumung

  

HENNE: Kopf schwarzweiß gemischt. Der Hals vom Kopf an auf silberweißer Hauptfarbe mit schwarzen Federspitzen gezeichnet, die nach dem Rumpf zu entsprechend größer werden. Das Rumpfgefieder ist auf silberweißer Hauptfarbe mit schwarzen, käfergrün glänzenden Endtupfen gleichmäßig bedeckt, die möglichst rund und groß, aber nie so groß sein sollen, dass sie die Hauptfarbe völlig verdecken. Über die Flügel laufen scharf begrenzte Binden. Die halbmondförmige Endzeichnung der Armschwingen bilden eine Treppenzeichnung. Steuerfedern silberweiß, jede mit halbmondförmiger Tupfe am Ende. Die Schwanzbeifedern am Ende mit großen, runden Tupfen, in halber Länge des Schwanzes eine Art Binde bildend. Untergefieder schwarzgrau.

 

 !! Die Federn sollen möglichst breit sein und bei einem runden Tupfen wirken diese Tiere natürlich erheblich dunkler. Es soll möglichst noch etwas weiß durchschimmern.

 Wünsche:     nicht dunkler im Kopf und Hals, Kehlzeichnung etwas voller,

                        Im Rücken nicht dunkler, Tupfen etwas eingerissen, Tupfen noch runder.

 Mängel:         Moos/Pfeffer im Sattelgefieder, Brustsäumung, fehlender unrunder Tupfen,

                        zu schwarz und überladen in der Zeichnung, fehlende Binden und

                      Stufenzeichnung.

 

 Grobe Fehler: Fehlender Lack; schwarzer Rücken der Henne; sehr unregelmäßige Zeichnung oder mangelhafte Tupfenform; weiße Schaftstriche durch die Tupfen; Vorsaum auf der Brustzeichnung; gelbliche oder moosige Grundfarbe; schlecht ausgeprägte Flügelbinden; schlechte Treppenzeichnung; zu wenig oder ungleichmäßig gezeichneter oder schwarzgrundiger Hals- oder Sattelbehang.

 

Goldlack:

 Die gleiche Zeichnung wie bei Silberlack, nur mit dem Unterschied, dass die Hauptfarbe goldrotbraun ist. Die Schwanzfedern sind einfarbig schwarz mit käfergrünem Lack.

  

!! Die Tupfenzeichnung ist aufgrund des Schwarzfaktors im Gold nicht so klar gezeichnet. Die Hand- und Armfedern können teilweise einseitig rein schwarz sein und die Tupfen sind nicht so klar abgegrenzt.

 Wünsche:     Goldton etwas kräftiger, Tupfen noch runder, leichte nur wenige

                        weiße Federspitzen z.B. in der Brust. Im Grünlack bläulicher Anflug.

 Mängel:        zeigt keine ausreichenden Tupfen oder mit weißen Spitzen im Rücken-

                       oder der Brustzeichnung, zu hell oder gelb in Grundfarbe.

 

Grobe Fehler: Außer den Angaben bei Silberlack: fahle oder graue Hauptfarbe; kleine, zerrissene, halbmondförmige Tupfenzeichnung oder gar nur Säumung; Hahn mit einfarbig rotem Hals und Sattel; schwarze Brust.

  

 Goldsprenkel:

HAHN: Am ganzen Körper goldbraun, auf Hals- und Sattelbehang sowie Rücken und Flügeldecken satt glänzend. Steuerfedern schwarz, Sicheln schwarz mit schmaler goldbrauner Säumung. Flügelbug, Bindenfedern, Schenkel- und Bauchgefieder mit angedeuteter, grün glänzender, schwarzer Bänderung. Das Ende des Oberrückengefieders darf, soweit vom Halsbehang verdeckt, erkennbare schwarze Sprenkeleinlagerung aufweisen. Die Armschwingen dürfen, soweit vom Sattelgefieder verdeckt, schwarze Flockeneinlagerung aufweisen. Untergefieder aschgrau.

 

HENNE: Ebenfalls am ganzen Körper goldbraun. Jede Feder mit Ausnahme des Halsbehanges, mit schmalen, schwarzen, grün glänzenden Wellenbändern, möglichst im Verhältnis 1:1. Die Bänder sollen sich von Feder zu Feder fortsetzen und bandartig über den ganzen Körper ziehen. Im Schwanz ist die Bänderung etwas breiter. Federkiele goldbraun. Etwas Zeichnung im unteren Halsbehang kein Fehler. Untergefieder aschgrau.

 

Grobe Fehler: Zu gelbliche oder fuchsig rote Farbe; verschwommene oder zu grobe, ungleichmäßige Bänderung; zu starke, hochreichende Zeichnung im Halsbehang der Hennen; Weiß in Schwanz und Schwingen.

 

Silbersprenkel:

 Bei HAHN und HENNE Hauptfarbe silber­weiß. Die schwarze Sprenkelzeichnung entspricht der der Goldsprenkel. Federkiele durchweg weiß.

 Grobe Fehler: Gelber Anflug; Zeichnungsfehler wie bei Goldsprenkel.

 

 Schwarz:

 Schwarz mit sattem, leuchtend käfergrünem Glanz.

 

!! Höchste Anforderungen an die Ohrscheiben. Sie sollten sauber und dick sein und in der Größe dem Körper angepasst 1,0 ca. wie ein 2 € und 0,1 wie ein 10 Cent Stück.

 

 Grobe Fehler: Stark violetter oder Bronzeglanz; Rot im Sattel- und Halsbehang; helles Untergefieder; zu helle Schnabel- und Lauffarbe bei Jungtieren.

 

 Blau-Gesäumt:

 Grundfarbe etwas dunkleres Taubenblau. Jede Feder mit mehr oder weniger dunkelblauem Saum. Hals- und Sattelbehang, Rücken und Flügeldecken des Hahnes sowie Halsbehang der Henne im Blau dunkler.

 

Grobe Fehler: Fleckiges Blau; rußiger Ton; fehlender Saum; Rost in den Behängen; Schilf.

 

  Weiß:

 Reines Silberweiß.

 

 Grobe Fehler: Starker gelber Anflug.

 

 

 

 

 

 

 

   

   

    

   

   

 

Züchterische Entwicklung und Zuchtstand
Zwerg-Hamburger

 

 

 Die Zwerg-Hamburger haben in den letzten Jahren nicht nur viele Züchter und Liebhaber gefunden, sondern durch eine zielbewusste Arbeit im Sonderverein und eine einheitliche Bewertung durch die Sonderrichter und auch viele Allgemeinrichter einen sehr großen Fortschritt im Zuchtstand erreicht. Die einzelnen Farbenschläge sind in ihrer Qualität sehr gefestigt und so gilt es das Erreichte zu erhalten und in einzelnen Punkten noch zu verbessern.

 So konnten in den ersten Jahren um 1900 insbesondere auch in England kaum Fortschritte erzielt werden. Auch nach dem ersten Weltkrieg, wo in mehreren Gebieten Deutschlands Zwerg-Hamburger zu sehen waren, wurde noch nicht von einer klaren Linie berichtet. Erst nach Gründung des SV 1933 wurde von deutlichen Fortschritten berichtet. In einer Mitgliederliste aus dem Jahre 1938 ist das noch einigen bekannte Mitglied Gottfried Weidenhausen  Eystrup bei Hoya genannt, der nach dem Kriege wesentlich am Aufbau der Zuchten mitgewirkt hat und aus dessen Zucht die ersten Tiere des Verfassers stammen.

 Dem Sonderverein gehörten nach dem Krieg nach Gründung des SV in Westdeutschland und in der SZG in der DDR je etwa 20 Mitglieder an. Die Zahl der Mitglieder stieg danach deutlich an und beträgt seit 1990 nach Zusammenlegung der beiden SV gut 100 Mitglieder, was wesentlich zu der weiteren erfolgreichen Entwicklung beigetragen hat. Vergleicht man die Qualität und die Quantität der Zwerg-Hamburger in den letzten 60 Jahren von 1958 bis heute, so kann man nur ein großes Lob dem Sonderverein für die richtungsweisenden Empfehlungen und besonders den Züchtern für die Zuchtfortschritte aussprechen.

  

Allgemeines Erscheinungsbild

 

Fein anmutig, mit langem Gefieder,

 

 glänzenden Farben und edlem Kopf mit Rosenkamm.

  

Die Musterbeschreibung der Zwerg-Hamburger gleicht in fast allen Punkten in verzwergter Form der Großrasse.

 

Die Zwerg-Hamburger sind edle Formenhühner mit schnittiger fasanenartiger Form. Sie wirken fein und anmutig mit langem Gefieder, glänzenden Farben und edlem Kopf  mit Rosenkamm, der in einem waagerecht oder leicht steigenden runden Dorn endet. Die weißen dicken Ohrscheiben sollten zu der Größe des Körpers passen. Sie haben eine schlanke, freistehende fast waagerechte Körperhaltung mit flüssigem Übergang zur leicht ansteigenden Schwanzpartie. Die Hähne wünschen wir uns mit voller Schwanzpartie mit breiten Sicheln und gut ausgebildeten Nebensicheln.

 Sie sollten möglichst abgerundet enden und nicht schleppend getragen werden. Die Hennen mit fast waagerechtem langem, walzenförmigem Körper, geschlossenem Schwanz und leicht gebogenen Deckfedern. Ihre beachtliche Legeleistung bei Eiergewichten von 35 - 40 Gramm beträgt 130 bis 160 Eier pro Jahr.

 

Der Zuchtstand der einzelnen Farbenschläge.

  

Silberlack

 

Die Zwerg-Hamburger Silberlack sind nach 125 Jahren Geschichte immer noch das Aushängeschild und der weitaus verbreitetste Farbenschlag. Der Wettbewerb um den Siegerring 1968 brachte eine große Verbesserung der Qualität mit sich, so galt es nach diesem Großereignis und den großartigen Zuchterfolgen, das Erreichte zu erhalten, zu festigen sowie weitere Zuchtziele voranzutreiben. Hier sind im Wesentlichen zu nennen: bei den Hähnen die Kämme, Kehllappen, Rückenlinie, Ohrscheiben, saubere Grundfarbe, Hals und Sattelzeichnung; bei den Hennen, eine klare vollgezeichnete Kehlzeichnung, saubere Grundfarbe, Tupfengröße und eine klare nicht überladene Zeichnung. Bei den Hähnen konnten die Kämme und Kehllappen zwar in den folgenden Jahren deutlich verbessert werden, jedoch waren hier immer häufig Rückschläge hinzunehmen. Immer wieder zu beanstandende Punkte sind die Körperhaltung, Rückenlinie und die Flügelhaltung. Auch hier konnten nur langsam Fortschritte erzielt werden. Stärkste Beachtung widmeten wir der sauberen Grundfarbe, jedoch konnten hier schnell durch die Hinweise der Preisrichter Erfolge erzielt werden. Zum Erfolg hat hier eine ausgiebige Aussprache auf den Jahreshauptversammlungen geführt. Zum Beispiel bereiteten uns bei den Hennen die dunklen Hinterköpfe immer wieder große Probleme, eine Folge der geforderten vollen Kehlzeichnung. Hier wurde eine deutliche Absprache vereinbart und die Preisrichter setzten diese konsequent um und stuften die entsprechenden Tiere zurück.  Als zu dunkel im Hinterkopf ist zu bezeichnen, wenn die Federn kein weiß mehr zeigen. Auch hier wurden, wenn auch mühsam, Erfolge verzeichnet. Das gleiche trifft bei der klaren nicht überladenen Zeichnung zu. Ziel ist es, eine breite Feder mit rundem Tupfen am Ende zu züchten. Bei breiter Feder ist naturgemäß der Tupfen auch größer und das Farbbild wirkt dunkler, deshalb sind Tiere mit großen Tupfen und folge dessen etwas überladener Zeichnung nicht zu strafen und für die Zucht besonders wertvoll. Es sollten jedoch keine total dunklen Felder zu sehen sein. Hier ist ein guter Mittelweg anzustreben.

 Bei den Großschauen und Hauptsonderschauen waren in all den Jahren recht gleichmäßige Kollektionen der Silberlack zu bewundern.

 Einen neuen großen Schub brachten die Wiedervereinigung und die Vereinigung der beiden SV mit sich. Bei den ersten Hauptsonderschauen standen mit Rekord-Meldeergebnissen von fast 400 Tieren erstmals über 200 Silberlack.

 Die Zuchtstände in beiden Teilen Deutschland waren sehr gleich, und so vollzog sich auch im gemeinsam zusammengeführten Sonderverein die Zucht und Bewertung vollkommen reibungslos. Die bisherige Zuchtarbeit setzte sich fort und so konnten weitere Fortschritte erzielt werden.

 Auch haben die Großereignisse 2008 VZV Großer Preis der Zwerghuhnzucht usw.  einen weiteren Schub in der Qualität gebracht.

 Der heutige Zuchtstand bei den Silberlack Hähnen zeigt stark verbesserte Formen, in der Regel eine lange elegante waagerechte Walzenform mit leicht ansteigender Schwanzpartie.

 Nur selten mussten Tiere hier zurückgesetzt werden. Auch farblich gab es kaum Versager. Starke Fortschritte sind gerade in den letzten Jahren in der vollen Schwanzbesichelung erfolgt. Auf den Großschauen zeichnen sich die meisten Hähne in der Schwanzpartie durch silberweiße Grundfarbe mit voller breiter Besichelung und schönen Tupfen am Ende aus.  Auch ein Dauerproblem, die Kehllappen, haben sich deutlich verbessert, wenn auch leichte Falten im Kehllappenansatz nicht zu strafen sind. Nicht zu große Kämme und die schöne dicken weißen Ohrscheiben gehören zu einem schönen Zwerg-Hamburger.

 Bei den Hennen sind die dunklen Hinterköpfe fast verschwunden – und das bei weiterhin guter Kehlzeichnung. Auch sind die Tiere trotz breiter Feder etwas offener in der Zeichnung geworden.

 Auch die Hennen mit der lebhaften Ausstrahlung mit schöner langer Form mit besten Köpfen, bei breiter Feder, runde Tupfen am Ende einer jeden Feder und klarer offener Zeichnung sind auf den Schauen zu sehen. Die Bilder zeigen die großen Unterschiede der Jahrzehnte und die laufende Verbesserung der einzelnen Punkte sehr deutlich.

 All diese Fortschritte sind sicher auch Dank der wegweisenden Beurteilung unserer zahlreichen Sonderrichter bei den Ausstellungen erzielt worden. Ihnen gebührt ein besonderes Lob und gleichzeitig ein Dankeschön für ihre Tätigkeit.

  

Ein besonderer Dank gilt aber den Züchtern, dass sie immer wieder mit Mut und Energie die neuen Ziele angepackt haben, auch wenn es häufiger Rückschläge gab. Dadurch können wir heute auf eine erfolgreiche Zucht bei den Silberlack zurückblicken. Auch weiterhin wünschen wir den Zuchtfreunden viel Erfolg in der Zucht und bei den Ausstellungen, vor allem aber viel Freude mit ihren Silberlack-Zwergen.

 


links; 1,0 Hannover 1957 sg BE Fritz Kühne     rechts: Hannover 1968 V BE Anton Schumann

 

oben  links: 1994  V HB Gerhard Bornemann;   rechts Herning 2017 hv Jörgen C, Hansen

unten links: HSS Großostheim 1996 V HB Rudolf Bechtold

unten  rechts: Europaschau Hoya 2013 V EC Anton Schumann

 

Oben links: Bad Salzuflen  1950 sg E Gottfried Weidenhausen

         rechts: Nat. Köln 1975 sg E Fritz Kühne

Mitte links. HSS Großostheim 1990 V HB rechts: Hannover 1997 V BB beide Anton Schumann

Unten links:  Europaschau Hoya V EC Jörgen C Hansen

           rechts: Erfurt 2017 V SE Klaus Burkhardt 

 

Goldlack

 

Die Goldlack haben eine wechselhafte züchterisch Entwicklung durchlaufen. Sie wurden zwar schon um 1900 erwähnt, es befassten und befassen sich bis heute leider nur wenige Züchter mit diesem Farbenschlag. Die Zeichnung ist die gleiche, wie bei den Silberlack, nur mit dem Unterschied, dass die Grundfarbe goldbraun und die Schwanzpartie rein schwarz verlangt wird. Die Goldlack sind von ihrer Legeleistung und vom Ei-Gewicht den Silberlack noch deutlich überlegen.

 In den zwanziger Jahren konnten bei verschiedenen Schauen Goldlack Zwerge angetroffen werden. Figürlich wird von brauchbaren Tieren berichtet, wenngleich auch die meisten etwas groß waren. Farblich konnten die Tiere wohl gefallen, jedoch ließ die Tupfenzeichnung noch viele Wünsche offen.

 Auch nach Gründung des Sondervereins 1933 waren sie nur selten zu sehen.

 Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie fast ganz verschwunden. Lediglich von den Zuchtfreunden Gockel aus Bad Dürrenberg und Lindemann aus Schüttorf ist bekannt, dass sie noch Goldlack-Zwerge züchteten. Alfred Schweitzer nahm sich schon Anfang der sechziger Jahre diesem Farbenschlag an und zeigte recht schöne Tiere. Die Tupfenzeichnung ließ aber auch noch viele Wünsche offen. Ende der sechziger Jahre nahmen sich dann die Zuchtfreunde Haubrich, Bornemann, Kühne, Neumann und Schumann diesem schönen Farbenschlag an. Schon in kürzester Zeit konnten deutliche Zuchterfolge erzielt werden.

 Bei der Deutschen Junggeflügelschau 1969 in Hannover erhielt ein figürlich sehr schöner Hahn mit schon beachtlicher Tupfung das „Blaue Band“. Figürlich machten uns die Goldlack am wenigsten Schwierigkeiten. Bei den Hennen bereitete uns die Brustzeichnung große Probleme. Auch zeigen die Goldlack den kräftigsten Grünlack von allen Farbenschlägen, wobei hier und da aber auf violette Bänderung zu achten ist. Die Köpfe dagegen waren den anderen Farbenschlägen deutlich überlegen. Sehr schöne dicke runde Ohrscheiben bei beiden Geschlechtern, sowie vollkommen glatte Kehllappen sind keine Seltenheit. Auch die Brustzeichnung hat sich gerade in den letzten Jahren sehr stark verbessert, diese ist heute bei den meisten Tieren bei beiden Geschlechtern kaum noch zu beanstanden. Von allen Farbenschlägen zeigten sich in den letzten Jahren die Kollektionen der Goldlack am gleichmäßigsten und erfreuten so manchen Züchter und Betrachter. Leider haben wir nur wenige Züchter dieses Farbenschlages. Wünschen wir doch diesem schönen, heute gut durchgezüchteten Farbenschlag, weitere neue Liebhaber und Züchter.

 

 

 

1,0 Oben links: HSS Büttelborn 1994 Gerhard Bornemann

               rechts: Europaschau Hoya 2013 V EC Simon Zehnder

Mitte links: Erfurt V BM Anton Schumann         rechts: 0,1 Hannover 1982 hv LVP Bruno Haubrich

Unten links: Hannover 2008 V BB Anton Schumann  rechts Hannover  2015 V BB Bruno Haubrich

  

 

Goldsprenkel

 

Schon weit vor 1900 wurde von den Hamburger-Sprenkel-Hühnern in Büchern berichtet. Einer Verzwergung der beiden Farbenschläge wurde aber in Deutschland nicht nachgegangen. In Holland sind die Zwerg Gold- und Silbersprenkel schon sehr lange anerkannt und so standen schon 1947 in Enschede mehrere Tiere beider Farbenschläge.

 Im Jahre 1991 erfolgte dann die Anerkennung der Goldsprenkel auf der Ausstellung in Hannover. Nun galt es diese Zuchten zu festigen und der Musterbeschreibung entsprechend zu verbessern. Sie erfreuen sich einer großen Beliebtheit und haben entsprechend heute einen verhältnismäßig hohen Zuchtstand erreicht. Die Hähne sollen gleichmäßig am ganzen Körper goldbraun mit glänzenden Flügeldecken sein,  die Steuerfedern schwarz und die Sicheln schwarz mit schmaler goldbrauner Säumung. Besonders bei den Hähnen zu erwähnen ist die angedeutete Bänderung im Flügelbuch und Schenkelgefieder.

Bei den Hennen dagegen sollen die Federn mit Ausnahme des Halsbehangs, mit schmalen schwarzen, grünglänzenden Wellenbändern, möglichst im Verhältnis 1 : 1  sein, und sich gleichmäßig von Feder zu Feder fortsetzen und bandartig über den ganzen Körper ziehen. Diese Ziele konnten schon sehr schnell verwirklicht werden.  Noch zu verbessern ist die Bänderung in der Brust und der oft abfallende Kammdorn bereitet bei den Hähnen große Problem. Auch auf die Ohrscheiben ist zu achten, die besonders bei den Hennen noch etwas klein und zu dünn sind.

 

 

 

Oben links: Erfurt sg E Heinrich Friedrichs    rechts: HSS Büttelborn  1994 hv P Heinrich Friedrichs

Unten links: Hannover VBB Heinrich Friedrichs          rechts: Hannover 2017 V BB Bruno Haubrich 

 

Silbersprenkel

 

Zur gleichen Zeit bemühte sich unser Altmeister Karl Fischer um die Anerkennung der Silbersprenkel. Mit Unterstützung der Zuchtfreunde Uwe Seidemann und Josef Langfermann wurde 1993 die Anerkennung der Zwerg-Hamburger-Silbersprenkel ausgesprochen. Die Hauptfarbe ist bei den Silbersprenkel silberweiß und die Zeichnung entspricht den Goldsprenkel. Bei den Silbersprenkel bereitet ähnlich wie bei den Weißen die Grundfarbe das größte Problem. Immer wieder trifft man schöne Tiere mit fehlerhaftem gelbem Anflug an. Die Hähne sollten eine noch gestrecktere längere Form aufweisen. Bei den Hennen ist noch eine bessere Wellenbänderung in der Brustzeichnung anzustreben. Ebenso sollten wie auch bei den Goldsprenkel die Ohrscheiben etwas dicker sein. Leider haben sich nur sehr wenige Züchter diesem Farbenschlag verschrieben.

 

Oben: links 2004 hv,  rechts 2016 hv   beide Erika und Friedhelm Hanner

Unten links: Mittelherwigsdorf V HB    rechts HSS VHB  beide Erika und Friedhelm Hanner

 

Oben links: Hannover 1977 hv LVP Dieter Bartelmeß

          rechts: Hannover 2017 V VZV EB Stefan Holst

Mitte links: HSS Holzhausen V HB Josef Langfermann

         rechts: HSS Hagen 2007 V HB Günter Jansen

Unten links HSS: Großostheim 2017 V Med. Stefan Heidrich

           rechts: HSS Großostheim  2017 V LVM Helmut Völker

 

Die Schwarzen

 

Schon in den zwanziger Jahren beschäftigte man sich mit der Herauszüchtung der schwarzen Zwerg-Hamburger. Von allen Gremien und Fachleuten wurde von der Herauszüchtung und Anerkennung wegen der Verwechselung von Bantam und schwarzen Hamburgern abgeraten. Unsere Argumente 1972 bei dem Antrag auf Anerkennung lauteten eindeutig: „Bei dem großen Unterschied in der Form, der Flügelhaltung und dem Schwanzaufbau ist eine Verwechslung auszuschließen“. Große Anerkennung erhielten wir selbst von dem Altmeister Georg Beck, der unseren Argumenten folgte und sich für die Anerkennung aussprach. Dank gilt insbesondere der Familie Tapken, die sich seinerzeit außerordentlich für die Schwarzen eingesetzt hat.

Von den schwarzen Zwerg-Hamburgern verlangen wir in verstärktem Maß die schnittige, elegante Fasanenform und die Hähne mit voller Besichelung. Feine Hennen müssen leicht gebogene Schwanzdeckfedern zeigen. Auch die markanten Kopfpunkte sollen bei diesen einfarbigen Tieren besonders zum Tragen kommen. Ein edler Kamm und große, dicke, weiße Ohrscheiben sowie ein leuchtendes rotes Gesicht mit dunklen Augen sind zu fordern. Die Größe der Ohrscheiben sollte dem Tier angepasst und beim Hahn etwa der Größe eines 2 €-Stückes sowie bei der Henne eines 10 Cent-Stückes entsprechen. Die Läufe sind satt schwarz - schieferfarbig.

Die rein schwarze Farbe des Gefieders soll durch ihren käfergrünen Lackglanz hohen Ansprüchen gerecht werden.

Bei den Hähnen bereiteten sich doch weitaus mehr Schwierigkeiten. Tiere mit abfallender Körperhaltung, Steilschwanz und schlechter Flügelhaltung sind unerwünscht. Zu tief stehende Tiere sind bei beiden Geschlechtern zurück zu setzen und können die Note „sehr gut“ nicht erreichen. Auch in der Farbe und besonders beim Lack mangelte es so manches Mal. Mit den Kopfpunkten sind wir dagegen schon schnell vorankommen. In den letzten Jahren konnten wir in der Regel überragende Qualitäten bei den Ausstellungen bewundern.  Es konnten höchste Ansprüche an die Tiere gestellt werden und viele wurden diesen Ansprüchen gerecht. Beste lange Formen, mit lackreichem Schwarz und den edlen Köpfen mit den gewünschten großen dicken Ohrscheiben waren zu bewundern. Wünschen wir diesem Farbenschlag auch weiterhin den gewünschten Erfolg und freuen wir uns über diese eleganten schwarzen Zwerg-Hamburger.

 

 

 

 

Die Weißen

 

Den Weißen haben sich verhältnismäßig wenig Züchter angenommen. Es liegt wohl in erster Linie an der geforderten weißen Grundfarbe, die in der Regel ein Waschen vor der Ausstellung erforderlich macht. In der Musterbeschreibung verlangen wir in der Farbe reines silberweiß, die Läufe schieferblau und etwas hellere Augen als bei den Schwarzen.

Farbenschlag? In den letzten Jahren konnten wir bemerkenswerte Kollektionen bei den Weißen auf den Ausstellungen bewundern. Starker gelber Anflug ist als grober Fehler einzustufen. Alle weiteren Kriterien haben dem Standard der Zwerg-Hamburger zu entsprechen. Der weiße Farbenschlag hat sich in der Palette der Zwerg-Hamburger gut eingefügt.

 

 1,0 Nat. Frankfurt Hermann  Bach

0,1 HSS Großostheim V HB Harald Böggemeyer

 

 

Die Blauen

 

Zuchtfreund Friedbert Peter hat sich in den neunziger Jahren mit der Erzüchtung dieses Farbenschlages beschäftigt und sie zur Anerkennung vorgestellt. Dieser dann 1994 zugelassene Farbenschlag ist aus schwarzen und weißen Zwerg-Hamburgern herausgezüchtet worden. Die Rassemerkmale bereiten bei der Züchtung nicht die größten Probleme, denn die Ausgangstiere sind fast ausschließlich Zwerg-Hamburger. Bei der Anerkennung lautete die Farbe „blau“. So hatten seinerzeit die Tiere keinen oder kaum einen Saum. Dieses führte häufig zu unterschiedlichen Meinungen, denn bei den rein blauen Tieren zeigte sich rein optisch ein leichter Saum. Im Zuge der Anpassung des Europastandards erfolgte eine Änderung in „Blaugesäumt“ und nun sollen die Blauen einen Saum aufweisen. Diese Änderung konnte aber schnell umgesetzt werden. Wir konnten in den letzten Jahren wunderbare Blaue mit tollen Figuren und feinen Köpfen sowie schönen Ohrscheiben bei den Hauptsonderschauen und den Bundesschauen sehen. „Blau Gesäumt“ besagt: „Grundfarbe etwas dunkleres Taubenblau, jede Feder mit mehr oder weniger dunkelblauem Saum, Hals- und Sattelbehang, Rücken und Flügeldecken des Hahnes sowie Halsbehang der Henne im Blau dunkler“. Diese Änderung kommt sicher den Züchtern entgegen. Leider gibt es nur wenige Zuchten unserer blauen Zwerg-Hamburger.

 

Bilder oben:

1.0 und 0,1 blau 1997 hv Friedbert Peter

unten 

blaugesäumt:

1.0 Hoya 2013 V EC  0,1 2015 V BB beide Reinhard Lechtenfels